Prof. David Graeber – Geld entstand als Technologie der Kriegsführung – Versklavt durch Schulden

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Prof. David Graeber – Geld entstand als Technologie der Kriegsführung – Versklavt durch Schulden (Sternstunde Kunst, 13.10.2013)
Prof. David Graeber – Schulden. Die ersten 5000 Jahre – Ein radikales Buch im doppelten Wortsinn, denn Graeber packt das Problem der Schulden an der Wurzel, indem er bis zu ihren Anfängen in der Geschichte zurückgeht.
Das führt ihn mitten hinein in die Krisenherde unserer Zeit: Von der Antike bis in die Gegenwart sind revolutionäre Bewegungen immer in Schuldenkrisen entstanden.
Graeber sprengt die moralischen Fesseln, die uns auf das Prinzip der Schulden verpflichten.
Denn diese Moral ist eine Waffe in der Hand der Mächtigen. Die weltweite Schuldenwirtschaft ist eine Bankrotterklärung der Ökonomie.
Der Autor enttarnt Geld- und Kredittheorien als Mythen, die die Ökonomisierung aller sozialen Beziehungen vorantreiben.
Im Kern ist dieses Buch ein hohes Lied auf die Freiheit: Das sumerische Wort »amargi«, das Synonym für Schuldenfreiheit, ist Graeber zufolge das erste Wort für Freiheit in menschlicher Sprache überhaupt.
David Graeber ist einer der Begründer der Occupy-Bewegung.
Fakt ist:
Armutsländer in der Schuldenfalle
“Aber auch der Zweite Kolonialismus hat sich gelohnt: Obwohl ein Teil der Kredite, die sich bei den ärmsten Ländern, den sogenannten LDCs (least ­developed countries) angesammelt hatten, mehrere Male abgeschrieben wurde, lag die Gesamtsumme, die die Dritte Welt der Ersten Welt schuldete, im Jahr 2000 noch immer bei 1960 Mil­liarden Dollar.
Die an den Norden zurückfließenden Zinsen werden auf netto 220 Milliarden Dollar jährlich geschätzt.4
(…)
Die Internationale der korrupten Eliten
Dieses neue Empire hat beeindruckende Dimensionen angenommen. Der Nettozufluss von Geldern aus der Dritten in die Erste Welt liegt heute – vorsichtig geschätzt – bei rund 1000 Mil­liarden Dollar pro Jahr; um die Jahrtausendwende waren es 200 Milliarden.

Korrupte Politiker schleusen Geldströme in die globalen Finanzzentren, die das Vierfache der Summen ausmachen, die ihre Länder in Form von Zinsen an die internatio­na­len Banken zahlen.
(…)
Die globalen Korruptionsnetze sind die schädlichste Folge der Globalisierung. Diesen Schaden können und müssen die entwickelten Industrieländer selbst beheben.
Der Schlüssel für den Kampf gegen die globale Korrup­tion liegt nicht in korrupten Ländern wie China, Ukraine, Brasilien oder Kongo. Er liegt in Europa und in Großbritannien, dort, wo schon die beiden ersten Formen des Kolonialismus ihren Ausgang nahmen.
(…)
Dieses System zementiert die Überlegenheit des Westens über den Rest der Welt mit Methoden, die besser wirken als alle früheren. Allerdings ist diese neue Art des Kolonialismus für Europa viel gefährlicher als alle anderen Formen der Kontrolle überseeischer Besitzungen, denn in dem Maße, in dem die Verschleierung der Korruption zum täglichen Geschäft von zigtausend Europäern geworden ist, sind auch die europäischen Staaten und ihre Regierungen und Bürokratien korrumpiert.”
Quelle:
Der Dritte Kolonialismus von Wladislaw Inosemzew​ und Alexander Lebedew
https://monde-diplomatique.de/artikel…